Anna Groß: Wir brauchen keinen Tiefseebergbau, niemals!

Shownotes

Anabel spricht mit Anna Groß über Tiefseebergbau! Anlässlich der derzeit stattfindenden Jahresverhandlungen der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) haben wir Gespräche aus Folge 3 und 4 zu einem thematischen Zusammenschnitt vereint.

DEEPWAVE e.V. setzt sich regional und international durch Öffentlichkeitsarbeit, Kampagnen und Projekte für den Schutz der Ozeane und ihrer Bewohner ein, mit dem Ziel, zur Entwicklung und Förderung umweltverträglicher Strukturen für das Ökosystem Meer beizutragen, sowie die Menschen für die Erhaltung der Ozeane zu begeistern. Einer der Kampagnen von DEEPWAVE e.V. „NO DEEP SEA MINING – NEVER”. Wir hatten schonmal ein längeres Gespräch mit Anna, wenn ihr mehr über DEEPWAVE e.V. wissen möchtet, hört gerne herein in Folge 3 und 4 die wir im Februar 2025 veröffentlicht hatten.

Warum ist es wichtig über Tiefseebergbau zu sprechen? Laut Seerecht und dem "common heritage of humankind"-Prinzip hat jeder Anspruch auf den Meeresboden außerhalb der nationalen Zuständigkeiten, also auch du! Tiefseebergbau sollte und muss einfach im Freundeskreis besprochen werden.

Beim geplanten Tiefseebergbau geht es weit mehr als nur um Manganknollen, Kobaltkrusten und Massivsulfide, sondern um die Plünderung des letzten noch unberührten Gebietes unseres Planeten - die Tiefsee - zum Nutzen einiger ganz weniger, aber zum Schaden aller. Das bekannteste Beispiel für Tiefseebergbau zielt auf die Bergung von polymetallischen Knollen innerhalb der Clarion-Clipperton-Zone (CCZ) ab. Die CCZ ist eine 4,5 Mio. Quadratkilometer große Fläche in 4000–6000 m Tiefe zwischen Hawaii und Mexiko, wo Trilliarden von kartoffelgroßen, stein-artigen Knollen liegen, die reich an Nickel, Mangan, Kupfer, Zink, Kobalt und anderen Mineralien sind.

Firmen, die Tiefseebergbau nicht unterstützen, sind unter anderem BMW und SAP. Die komplette Liste findet ihr hier: https://www.stopdeepseabedmining.org/endorsers/

Neuartige Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien sind weder auf Nickel noch auf Kobalt angewiesen, zwei der vier Tiefsee-Mineralien. Beispiele für einen unabhängigen Bericht, der den künftigen Bedarf und die Umweltauswirkungen von Tiefseebergbau einordnet, ist von der European Academies Science Advisory Council (2023). „Deep-Sea Mining: assessing evidence on future needs and environmental impacts”. Siehe: https://easac.eu/publications/details/deep-sea-mining-assessing-evidence-on-future-needs-and-environmental-impacts [Aufgerufen: 01.02.2025].

Welcher Staat spricht sich für eine vorsorgliche Pause oder ein Moratorium aus? Siehe https://www.rifs-potsdam.de/de/news/eine-vorsorgliche-pause-ist-der-naechste-schritt-fuer-den-tiefseebergbau

Die zuständige Behörde ist die Internationale Meeresbodenbehörde (Englisch: International Seabed Authority, ISA). Hier ein Zeit-Artikel zu den Verhandulungen des ISA-Rat, einer der zwei zentrale Entscheidungsorgane, im Juli 2025 https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2025-07/tiefseebergbau-meeresschutz-meeresboeden-internationaler-rat

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