Anna Groß: Lobbyismus, Goldrausch am Meeresgrund, und positiver Optimismus - Teil 2
Shownotes
Anabel und Eva sprechen mit Anna Groß über die Lobbyarbeit der Nichtregierungsorganisation (NRO) DEEPWAVE e.V. und über eine ihrer Kampagnen „NO DEEP SEA MINING – NEVER”. (Teil 2/2)
Anna hat Philosophie und Bildhauerei studiert und gemeinsam mit ihrem Mann, dem Tiefseebiologen Onno Groß, im Jahr 2003 die NRO DEEPWAVE e. V. gegründet. Seitdem setzt sich DEEPWAVE e.V. regional und international durch Öffentlichkeitsarbeit, Kampagnen und Projekte für den Schutz der Ozeane und ihrer Bewohner ein, mit dem Ziel, zur Entwicklung und Förderung umweltverträglicher Strukturen für das Ökosystem Meer beizutragen, sowie die Menschen für die Erhaltung der Ozeane zu begeistern.
Beim geplanten Tiefseebergbau geht es weit mehr als nur um Manganknollen, Kobaltkrusten und Massivsulfide, sondern um die Plünderung des letzten noch unberührten Gebietes unseres Planeten - die Tiefsee - zum Nutzen einiger ganz weniger, aber zum Schaden aller. Das bekannteste Beispiel für Tiefseebergbau zielt auf die Bergung von polymetallischen Knollen innerhalb der Clarion-Clipperton-Zone (CCZ) ab. Die CCZ ist eine 4,5 Mio. Quadratkilometer große Fläche in 4000–6000 m Tiefe zwischen Hawaii und Mexiko, wo Trilliarden von kartoffelgroßen, stein-artigen Knollen liegen, die reich an Nickel, Mangan, Kupfer, Zink, Kobalt und anderen Mineralien sind.
Definitionen: Die für den Tiefseebergbau zuständige Behörde (ISA) hat einzelnen Ländern für bestimmte Zonen im Indischen und Pazifischen Ozean Lizenzen erteilt. Während der aktuellen Erkundungsphase dürfen diese Lizenzen nur für Forschung und Tests genutzt werden.
In der internationalen Staatengemeinschaft wächst stetig (derzeit 32 Staaten), die sich gegen einen Start des Tiefseebergbaus aussprechen. Hierbei gibt es 3 Positionen: a) Die „Precautionary Pause” fordert das Aussetzen von Tiefseebergbauunternehmungen, solange bis nachgewiesen werden kann, dass durch den Abbau schwerwiegende Schäden für die Meeresumwelt sicher ausgeschlossen werden können. Diese Position vertritt die Bundesregierung Deutschland. b) Ein „Moratorium” fordert einen zeitlich festgelegten Aufschub. c) Ein „Ban” fordert ein grundsätzliches Verbot von Tiefseebergbau. Diese Position vertritt aktuell nur Frankreich [Stand: 01.02.2025].
Deep Rising Doku von Matthieu Rytz https://deeprising.com/documentary/ Mining Impact Projekt https://www.jpi-oceans.eu/en/miningimpact Übersicht der Wissenschaftlichen MiningImpact Publikationen https://miningimpact.geomar.de/peer-reviewed-articles Die wissenschaftliche Studie über Casper: Purser et al. (2016) "Association of deep-sea incirrate octopods with manganese crusts and nodule fields in the Pacific Ocean" doi: 10.1016/j.cub.2016.10.052
Schweinswale mit der Whale and Dolphin Conservation beobachten: https://www.youtube.com/watch?v=k44EjX9jQSM
DEEPWAVE Meeresfibel https://www.deepwave.org/projekte/schulkampagne-meeresfibel/ Eine Übersicht zu allen Projekten von DEEPWAVE findet ihr unter www.deepwave.org/ Das Online-Tool www.klartext.deepwave.org erklärt euch ausführlich und alles andere als langweilig, wie Meerespolitik funktioniert.
Petitionen gegen Tiefseebergbau könnt ihr bei zum Beispiel bei Greenpeace oder Change.org unterzeichnen: 1) https://www.greenpeace.org/international/act/stop-deep-sea-mining/ 2) http://chng.it/trvSNVwvBW
Wenn ihr spenden möchtet, findet ihr alle Informationen hier: https://www.deepwave.org/giving-tuesday-2024/ „NO STRAW is the Best Straw” gibt’s im DEEPWAVE Shop unter https://deepwave.shop/
Laut Seerecht und dem "common heritage of humankind"-Prinzip hat jeder Anspruch auf den Meeresboden außerhalb der nationalen Zuständigkeiten, also auch du! Tiefseebergbau sollte und muss einfach im Freundeskreis besprochen werden und deshalb ist er unser Thema für den Fast Forward Science 2025 Wettbewerb https://fastforwardscience.de/
Lasst uns für das kämpfen, was uns allen gehört!
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